Auf der Farbe 2019 in Köln hatten wir auf dem Wagner Stand die Gelegenheit uns verschiedene Lack Farbspritzgeräte im Vergleich anzuschauen. Präsentiert wurden unterschiedliche Geräte und Spritzverfahren von Airless über AirCoat bis hin zum HVLP Niederdruckverfahren. Im Video und im folgenden Blogbeitrag geben wir Euch einen kurzen Überblick zu den einzelnen Spritzverfahren. Wie funktioniert Airless, AirCoat oder das HVLP-Verfahren? Welche Vorteile und Nachteile haben die einzelnen Spritztechniken?
Was ist Airless?
Das Airlessverfahren ermöglicht die Zerstäubung von Farben und anderen Materialien über den Materialdruck ohne Luftzufuhr. Deshalb auch die englische Bezeichnung Airless, auf Deutsch luftlos. Eingesetzt werden Membran- oder Kolbenpumpen, die für den Aufbau des Drucks sorgen und über Druckluft, Elektro- oder Verbrennungsmotoren angetrieben werden.

Beispiel – Wagner Airlessgerät
Der Einsatz von Airlessgeräten ist in einem weiten Bereich von niedrig- bis hochviskosen Materialien möglich und reicht von Lacken und Lasuren über Dispersionsfarben bis hin zu Bitumen, Brandschutz oder Spachtelmasse. Die Airlesstechnik ermöglicht eine hohe Flächenleistung und Arbeitsgeschwindigkeit, zudem ist eine feine Zerstäubung und hohe Oberflächenqualität umsetzbar. Im Vergleich zu anderen Spritzverfahren lassen sich auch sehr zähflüssige Materialien spritzen.
Was ist AirCoat?
Das AirCoat-Spritzverfahren (auch bezeichnet als AirCombi, Air-Assisted oder luft-unterstütztes Spritzverfahren) nutzt neben der Farbzufuhr (siehe Airless) zusätzlich einen Kompressor, der Druckluft über einen Luftschlauch vor zur Spritzpistole führt. Dort befindet sich eine Luftkappe, die den Luftstrom als Mantel um den Farbstrahl leitet. So lässt sich ein besonders weiches Spritzbild und eine sehr hohe Oberflächenqualität herstellen. Die Materialübertragungsrate steigt und Farbnebel lässt sich reduzieren.

AirCoat Pistole mit Farb- und Luftanschluss
Allerdings eignet sich das AirCoat-Verfahren eher für niedrigviskose Materialien wie Lack im Möbel-, Fenster- oder Messebau. Auch mit diesem Verfahren lässt sich die Wirtschaftlichkeit steigern, da im Vergleich zu anderen Spritzverfahren höhere Flächenleistungen möglich sind. Einen detaillierten Beitrag zum Thema haben wir unter dem Titel AirCoat Spritzen im Überblick zusammengefasst.
Was ist HVLP?
Das HVLP- (High Volume Low Pressure, auf Deutsch hohes Luftvolumen bei niedrigem Druck) oder auch Niederdruckverfahren arbeitet im Gegensatz zum Airless- und AirCoat-Verfahren mit Luft zur Zerstäubung des Materials. Über eine Turbine wird Luft über einen Schlauch in den Farbbehälter geführt. Die Luft verdrängt die Farbe und drückt sie aus dem Behälter. Die Düse sorgt für die Zerstäubung des Materials.

Beispiel – HVLP Turbine mit Luftschlauch & Pistole
Gearbeitet wird beim Niederdruckverfahren mit einem sehr geringen Spritzdruck (meist unterhalb von 1 bar), deshalb ist auch dieses Verfahren eher für niedrigviskose Materialien wie Lacke geeignet. Anwendungsbeispiele sind das Spritzen von Möbeln, Heizkörpern, Türen oder Fenstern. Die Materialübertragungsrate ist deutlich geringen als im Airless- oder AirCoat-Verfahren und dadurch sinkt die Flächenleistung und Arbeitsgeschwindigkeit. Besonders bei sehr kleinen Lackmengen bietet das HVLP-System allerdings einige Vorteile, denn Kleinmenge können wirtschaftlich verarbeitet werden. Allerdings muss der Lack optimal eingestellt werden, um eine feine Zerstäubung zu erzielen.
Für alle Fragen zum Airless-, AirCoat oder HVLP Niederdruckverfahren stehen wir Euch gern unter Tel. 030/22015436, per Mail über unser Kontaktformular oder direkt in unserem Service-Stützpunkt zur Verfügung.
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