Tipps zum Kauf eines gebrauchten Spritzgerätes – Fehlkauf vermeiden – Defekte erkennen & Funktion prüfen

 

Im diesem Video geben wir euch ein paar praktische Tipps, um die größten Fallen und Fehler beim Kauf eines gebrauchten Airless Spritzgerätes zu vermeiden. Wir haben regelmäßig Kunden bei uns in der Werkstatt für die sich das vermeintliches Schnäppchen schnell zum teuren Spass entwickelt.

Ein Großteil der gebrauchten Airlessgeräte, die bei Ebay, Geschäftsauflösungen oder auf anderen Plattformen angeboten werden, sind nicht voll funktionstüchtig. Häufig steht das zu verkaufende Farbspritzgerät schon längere Zeit im Lager oder der Werkstatt herum. Der letzten Einsatz liegt Monate oder sogar Jahre zurück, der letzte Service bzw. die letzte Reparatur meist noch viel länger. Dann soll z. B. der Enkel für den Großvater das Gerät bei Ebay verkaufen. Voll getestet wird das Spritzgerät dann meist nicht, meist reicht es nur für einen Motortest. Aber die Funktion des Motors sagt noch nichts über den Zustand des Einlassventils, der Membran oder des Entlastungsventils bei einer Membranpumpe oder des Kolbens oder der Packungen bei einer elektrischen Kolbenpumpe.

Deshalb sollte man folgende Punkte beim Kauf eines Airless Farbspritzgerätes berücksichtigen, um unangenehme Überraschungen nach dem Kauf zu vermeiden.

1. Beim Kauf sollte eine Funktionstest mit Wasser durchgeführt werden. So lässt sich schnell testen, ob das Spritzgerät Druck aufbaut, pumpt und den Druck auch hält. Man kann die Funktion des Schlauchs, der Pistole und der Düse testen, genauso wie z. B. Die Drucksteuerung oder das Entlastungsventil.

2. Zubehör dabei? Fehlende Teile wie Schlauch, Pistole, Düse, Lanze oder Ansaugsystem muss man dann neu kaufen, dadurch verteuert sich die Anschaffung und kann gerade bei kleineren Gerbrauchtgeräten schnell den Rahmen sprengen.

3. Gibt es eine Garantie und wenn ja was für eine Garantie gibt es? Beim einem vernünftigem Händler sollte es eine einjährige Garantie auf gebrauchte Airless Farbspritzgeräte geben. Ausgenommen sind davon allerdings Verschleissteile.

4. Der Begriff „generalüberholt“ nutzt man oft etwas missverständlich zur Werbung. Ich verstehe unter generalüberholt, dass alle Verschleissteile getauscht und durch neue Bauteile ersetzt wurden. In der Praxis werden allerdings nur die defekten und verschlissenen Teile getauscht, da ein Tausch aller potentiellen Verschleissteile meist den wirtschaftlichen Rahmen übersteigen würde.

5. Was hat man an dem Gerät wann gemacht? Im Idealfall kann der Verkäufer Rechnung von Reparaturen und Wartungsterminen vorlegen, aus denen ersichtlich wird welche Teile getauscht und welche Arbeiten ausgeführt wurden. Ein brauchbarer Händler dokumentiert diese Punkte und kann in den Werkstattunterlagen nachschauen, welche Teile man ersetzt.

6. Wie alt ist das Gerät bzw. wie stark wurde es genutzt? An den meisten Geräten ist das Baujahr vermerkt, an Graco Geräten leider nicht immer. Allerdings verfügen einige Geräte über einen Betriebsstundenzähler oder ein Literzähler, der die Menge des verarbeiteten Materials zählt.

7. Sind noch Ersatzteile verfügbar? Bei älteren Airlessgeräten sind unter Umständen nicht mehr alle Ersatzteile verfügbar. Damit kann das Gerät beim nächsten kleineren Schaden schnell zum Totalschaden werden. Deshalb unbedingt die Ersatzteilsituation prüfen.