Heute haben wir eine Kundenanfrage zum Thema Aircoat und luftunterstütztem Airless-Spritzen erhalten. Der Kunde hat ein Graco ST Max II 495 Airlessgerät im Einsatz und würde dieses Spritzgerät gern umbauen, um es im luftunterstützten Spritzverfahren zu betreiben. Im folgenden Blogbeitrag klären wir die Begriffe Aircoat und luftunterstütztes Spritzverfahren und wie der Umbau von Airless-Farbspritzgerät funktioniert. Wir klären den Unterschied zwischen dem Airless- und dem luftunterstützen Spritzverfahren sowie deren Vor- und Nachteile.

Hallo,

ist es möglich eine Graco G40 Pistole an meinen Graco ST Max II 495 mit einem externen Kompressor von 420 l / min anzuschließen?
Im voraus vielen Dank,
XXX

 

Was bedeutet Aircoat oder luftunterstütztes Spritzen (air-assisted)?

Es gibt zahlreiche Beriffe, die zur Beschreibung des luftunterstützen Spritzverfahrens genutzt werden. Wagner hat sich den Begriff Aircoat markenrechtlich schützen lassen. Andere Hersteller nutzen Begriffe wie  Aircombi, Air-Assisted oder luftunterstüztes Spritzverfahren. Letztendlich beschreiben all diese Begriffe aber das gleiche System. Im Grunde genommen handelt es sich um ein Airless-Spritzgerät bei dem über einen zweiten Schlauch an der Spritzpistole zusätzlich Luft zugeführt wird. Dadurch ergeben sich einige Vorteile wie zum Beispiel ein weicheres Spritzbild.

Wo liegen die Vorteile zwischen dem Aircoat / luftunterstütztem Spritzen und dem klassischen Airless-Verfahren?

Hier die wesentlichen Vorteile zwischen dem Airless- und dem luftunterstützen Spritzverfahren:

  • weicheres Spritzbild, feinere Zerstäubung, keine Streifenbildung am Rand
  • hochwertiges Oberflächenergebnis
  • Reduzierung von Farbnebelbildung
  • höhere Flächenleistung im Vergleich zur Becherpistole oder HVLP

Das Aircoat- oder luftunterstützte Spritzverfahren  kommt vor allem zum Einsatz wenn hochwertige Oberflächen gewünscht sind. Die meisten unserer Kunden im Bereich Aircoat-Technik sind Schreiner, Tischler, produzieren Türen und Fenster oder kommen aus dem Messebau.

Was wird benötigt, um ein Airlessgerät zu einem Aircoat / luftunterstützten Spritzsystem umzubauen?

Der Umbau eines klassischen Airlessgerätes zu einem Aircoat oder luftunterstützen Airlessgerät kann leicht durchgeführt werden. Benötigt werden dazu die folgenden Bauteile:

Im folgenden Video zeigt unser Techniker Hartmut wie ein Wagner SF 23 Plus Airless in wenigen Schritten zu einem AirCoat-System umgerüstet werden kann.

https://www.facebook.com/watch/?v=948510841972066

Druckregeleinheit zum Aircoat oder luftunterstützten Airless-Spritzen

Die Druckregeleinheit erlaubt es dem Anwender die Druckluft, die vom Kompressor kommt genau zu regulieren und damit den Luftsstrom an der Pistole zu steuern. Dazu wird die Druckluftregeleinheit am Airlessgerät (hier im Bild am Rahmen einer Wagner SF 23 Plus) montiert. Der Druckluftschlauch des Kompressors wird auf der einen Seite angeschlossen. Der Druckluftschlauch von der Druckregeleinheit zur Pistole wird an der anderen Seite angeschlossen. Die Druckluftzufuhr erfolgt im niedrigen Druckbereich von max. 2,5 bar.

Wagner SF 23 Plus Aircoat mit Druckluftregler

Wagner SF 23 Plus Aircoat mit Druckluftregler

Doppelschlauch zum air-assisted Airless-Spritzen

Der Doppelschlauch besteht aus zwei Schläuchen, dem Farbschlauch und dem Luftschlauch. Zur einfacheren Handhabung sind diese beiden Schläuche zu einem Doppelschlauch miteinander verbunden. Im Regelfall sind die beiden Schläuche mit unterschiedlichen Gewinden ausgestattet, um Verwechselungen beim Anschluss der Schläuche zu vermeiden. Bei den meisten Doppelschläuchen hat der Farbschlauch ein M16x1,5-Gewinde und der Luftschlauch ein 1/4-Zoll-Gewinde. Doppelschläuche sind 7,5 m lang. Falls ein längerer Schlauch benötigt wird, können auch zwei Doppelschläuche mit den entsprechenden Verbindungsstücken verbunden werden (Verbindungsstück 1/4-Zoll für Luftschlauch, Verbindungsstück M16x1,5 für Farbschlauch). Bei Kolbenpumpen dient der Schlauch auch als Ausgleichspffer, deshalb kann es bei elektrischen Kolbenpumpen sinnvoll sein 15 m lange Schläuche einzusetzen, um Rückkopplungen im Spritzbild zu vermeiden.

Doppelschlauch für Aircoat & luftunterstütztes Airless-Spritzen

Doppelschlauch für Aircoat & luftunterstütztes Airless-Spritzen

Pistole zum Aircoat bzw. luftunterstützen Airless-Spritzen

Es stehen verschiedene Pistolen zum spritzen im Aircoat bzw. luftunterstützen Spritzverfahren zur Verfügung. Zu den gängigsten Modellen gehört zum Beispiel die Wagner GM 4600 AC oder die Graco G40. Für diese Pistolen werden speziellen Düsen eingesetzt.

 

Kompressor zum AirCoat-Spritzen

Umgebaut werden können vom Airless zum luftunterstützen Airless-System elektrische und druckluftbetriebene Spritzgeräte. Elektrische Spritzgeräte verfügen über einen Motor, der für den Aufbau des Materialdrucks also der Farbe sorgt. In diesem Fall muss man lediglich die Druckluft für die Pistole zur Verfügung stellen, deshalb reicht meist ein einfacher Kompressor. Druckluftbetriebene Pumpen benötigen mehr Kompressorleistung, da die Druckluft sowohl die Airlesspumpe antreibt als auch den Luftstrom für die Pistole zur Verfügung stellt.

Umbauset von Airless zu AirCoat

Wir haben ein Umbausatz von Airless auf AirCoat zu einem Paketpreis für unsere Kunden zusammengestellt. Sonst wird nur noch ein Kompressor und ein kleines Airlessgerät benötigt und es kann losgehen. Im Lieferumfang des Umbausatzes sind die folgenden Artikel enthalten:

Umbausatz von Airless auf AirCoat

Umbausatz von Airless auf AirCoat

Bei allen weiteren Fragen rund um das Thema Aircoat oder luftunterstütztes Airless-Spritzen stehen wir Euch gern unter Tel. 030/22015436, per Mail über unser Kontaktformular oder direkt in unserem Service-Stützpunkt zur Verfügung.

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