Inhaltsverzeichnis
Die Firma Hubert Palfinger Technologies GmbH hat in diesen Tagen ein automatisiertes System zur Oberflächenbehandlung und zur Airless-Beschichtung von Frachtschiffen vorgestellt. Das System nennt sich HTC Automated Hull Treatment und ermöglicht die Beschichtung von bis zu 1400 m² in der Stunde. Es kann mit vier Mitarbeitern betrieben werden und der Aufbau des Systems dauert etwa 6 Stunden.
Lassen sich diese automatisierten Systeme zur Airless-Beschichtung auf das Malerhandwerk übertragen?
Es gibt also inzwischen automatisierte Systeme mit denen man einfache Großflächen mit relativ wenig Mitarbeitern beschichten kann. Die Frage lautet, ob sich diese Technik auf auf das Malerhandwerk übertragen lässt. Im Malerhandwerk sind selten Flächen wie an Schiffen zu beschichten. Die Oberflächen können unebener sein, es gibt Unterbrechungen und Aussparungen wie Fenster, Türen oder Dachrinnen an Fassaden. In Innenräumen sind ebenfalls Fenster, Türen sowie Heizkörper auszusparen. Zudem wären einige andere technische Probleme zu überwinden. Dann kann ein Airless-Roboter dieser Art auch in klassischen feldern des Malerhandwerks eingesetzt werden.
Sind Airless-Roboter für das Malerhandwerk denkbar und wie müssten sie aussehen?
Grundsätzlich sind automatisierte Systeme denkbar, allerdings müssten diese Airless-Systeme Oberflächen erkennen, um klar zu unterscheiden welche Bereiche gespritzt werden sollen und welche nicht. Ein weiteres Problem stellt sich mit dem Farbnebel und dem Abkleben von Bereichen die nicht beschichtet werden sollen. Zudem müssten Airless-Roboter kleiner kompakter und kostengünstiger als das HTC Automated Hull Treatment System sein, um im Malerhandwerk Anwendung zu finden.
Airless-Roboter müsste die Oberfläche erkennen
Der Airless-Roboter müsste die Oberfläche erkennen, um klar zu unterscheiden welche Bereiche gespritzt werden sollen und welchen ausgespart werden sollten, sonst sind Fassaden oder Innenräume mit Fenstern, Tür oder Dachrinnen mit einem automatisierten Farbspritzsystem nicht spritzbar. Die Erkennung könnte über unterschiedliche Systeme laufen. Man könnte zum Beispiel eine Fassade fotografieren, scannen oder anderweitig vermessen und das System basierend auf diesen Daten mit den Informationen über die zu spritzenden Bereiche versorgen. Besser wäre allerdings ein automatisiertes System zur Erkennung der Oberfläche. Sicher nicht ganz einfach, aber in Zeit von Gesichtserkennung sollte es technisch möglich ein System zu entwickeln, das zwischen einem Fenster und einer Wand unterscheiden kann.
Der Airless-Roboter müsste Farbnebel stark reduzieren oder abkleben können
Mit der Erkennung der spritzbaren Bereiche ist es allerdings noch nicht getan. Ein automatisiertes System müsste auch in der Lage sein, die Farbe punktgenau aufzubringen ohne Fensterrahmen, Dachkanten oder Eingangstüren einer Fassade mit Farbnebel zu belegen. Ebenfalls nicht ganz einfach. Im Markt gibt es bereits Systeme zu Reduzierung und Vermeidung von Farbnebel wie Heizschlauchsysteme, den SpeedShield oder speziellen Düsen. Allerdings wäre ein Weiterentwicklung mit einem großen Sprung nötig, um ein funktionierendes automatisiertes Spritzsystem für das Malerhandwerk zu entwickeln.
Der Airless-Roboter müsste kleiner, kompakter und kostengünstiger sein
Zudem müsste der Roboter kleiner, kompakter und kostengünstiger sein als das HTC Automated Hull Treatment System damit sich ein solches System im Malerhandwerk durchsetzen könnte. Der Mehraufwand beim Transport, der Einrichtung, dem Aufbau, Abbau und der technischen Instandhaltung und Pflege eines solchen Systems müsste deutlich geringer sein als der Arbeitsaufwand im herkömmlichen Farbauftrag, damit sich ein Airless-Roboter-System durchsetzen könnte.
Es gibt also noch viele Barrieren, die man überwinden muss, um ein automatisiertes Airless-Farbspritzsystem für das Malerhandwerk zu entwickeln. Dennoch halte ich es nicht für unrealistisch, dass es in Zukunft auch im Malerhandwerk mehr Technik Einzug halten wird. Die Entwicklung schreitet voran. Um 1950 wurde der Farbroller eingeführt, bis dahin wurde nur mit Pinsel und Quaste gearbeitet. Damals war der Roller vielen Malern zu neu und modern. Schnell hat er sich durchgesetzt und wird von jedem Maler genutzt. Wer weiss also was da kommt.
Wie würde sich das Berufsbild des Malers mit einem Maler-Roboter verändern?
Sollte es eines Tages automatisierte Spritzsysteme geben die in Wohnungen oder im Aussenbereich an Fassaden eingesetzt werden könnten, so würde sich das Berufsbild des Malers vermutlich in mehr spezialisierte und hochwertige Handarbeit sowie einem automatisierten Bereich entwickeln. Es wären also weiterhin klassische und hochqualitative Handwerkstechniken gefragt, aber es würde in diesem Fall auch einen stärker automatisierten Bereich des Berufsfeldes geben. In diesem Bereich wäre der Maler verstärkt mit der Bedienung, dem Handling und der Pflege eines automatisierten Systems bzw. eines Maler-Roboters beschäftigt. Ob das gut oder schlecht wäre muss jeder selbst entscheiden.
Lasst uns wissen was Ihr davon haltet oder gebt uns bescheid. Vielleicht habt Ihr in Eurer Werkstatt bereits einen Airless-Roboter gebaut. Bis dahin stehen wir Euch gern in unserem Service-Center, per Telefon unter 030/22015436, per WhatsApp (Tel. 0152-29535213) oder per Mail über unser Kontaktformular für alle Fragen zu Airless Farbspritzgeräten zur Verfügung.
[contact-form][contact-field label=’Name’ type=’name’ required=’1’/][contact-field label=’E-Mail’ type=’email’ required=’1’/][contact-field label=’Telefonnummer’ type=’text’/][contact-field label=’Anfrage zu Airless Farbspritzgeräten’ type=’textarea’ required=’1’/][/contact-form]
Hinterlassen Sie einen Kommentar