Beim Einsatz von Lanzen kann es zu Spuckern und Spritzern kommen. Im folgenden Video-Beitrag erklären wir warum es zu Spritzern kommt, was man dagegen tun kann und wie sich Spucker und Spritzer bei Arbeiten mit Airless-Lanzen vermeiden lassen. Es werden die technischen Möglichkeiten aufgezeigt und Lösungsbeispiele an Hand des Graco Clean Shot Off Valves und des Wagner Clearspray Anti-Spuck-Ventils getestet.
Wie entstehen Spucker beim spritzen mit Airless Verlängerungen?
Beim Arbeiten mit Airless Spritzlanzen kann es zu Spuckern und Spritzern kommen. Der Grund dafür: Die Steuerung des Farbflusses erfolgt über die Pistole am unteren Ende der Lanze. An der Spitze der Lanze sitzt der Düsenhalter und die Düse. Dort staut sich die Farbe vor der Düse, wird hindurch gedrückt und bei ausreichendem Druck zerstäubt. Unterbricht man den Farbfluss, indem man den Abzug der Spritzpistole loslässt, wird keine weitere Farbe über die Pistole in die Lanze zur Düse gedrückt. Es befindet sich aber noch Farbe in der Lanze, allerdings wird kein Material nachgefördert. Deshalb nimmt der Druck nach dem loslassen der Pistole in der Lanze ab. Das verbleibende Material wird mit immer weniger Druck durch die Düse gedrückt, da von hinten keine weitere Farbe nachdrückt. Ist der Druck zu niedrig, wird die Farbe nicht mehr ausreichend zerstäubt und es kommt zu Spuckern und Spritzern.

Spucker und Spritzer im Spritzbild beim Einsatz einer Airless-Lanze
Dieser Effekt tritt um so stärker auf, je länger die Lanzen sind. Beim Spritzen mit einer Lanze von 180 cm Länge, ist also mit deutlich stärkeren Spritzern und Spuckern zu rechnen, als beim Einsatz einer kürzeren Spritzverlängerung von zum Beispiel 50 cm. Die Auswahl der Düse, die Druckeinstellung und die Viskosität können den Spuck-Effekt ebenfalls beeinflussen.
Welche Techniken gibt es um Spucker und Spritzer bei Arbeiten mit Airless-Lanzen zu vermeiden?
Eine gängig Technik zum Vermeiden von Spuckern und Spritzern auf der zu bearbeitenden Oberfläche ist das kontrollierte führen der Lanze in einen aufgedeckten Bereich. Dazu werden größere Flächen in einem Stück mit der Lanze gespritzt. Am Ende des Farbauftrags wird die Lanze von der zu spritzenden Oberfläche weggeführt. Hier ein Beispiel: Beim spritzen einer Decke wird versucht die Decke mit der Lanze in einem Gang und ohne Unterbrechung durchzuspritzen. Vorher wird am Ende der zu spritzenden Fläche an der Wand ein kleiner Bereich abgeklebt. Man spritzt also die Decke durch und zieht zum Abschluss auf den abgeklebten Bereich an der Wand. Erst dann lässt man die Pistole los. So landen die Spritzer auf dem Abdeckpapier an der Wand.
Diese Technik hat aber ihre Grenzen, da viele Bereiche nicht in einem Zug und ohne Unterbrechung gespritzt werden können. Zudem erfordert es etwas Erfahrung beim Führen der Lanze. In diesem Fall können spezielle Ventile zur Minderung des Spuckeffekts eingesetzt werden.
Wie funktionieren Anti-Spuck-Ventile an Airless Farbspritzlanzen?
Das Anti-Spuck-Ventil wird einfach auf die Spitze der Lanze zwischen Lanze und Düsenhalter geschraubt. Dazu schraubt man den Düsenhalter mit Düsen von der Lanze ab. Schraubt dann das Anti-Spuck-Ventil auf. Anschließend schraubt man den Düsenhalter mit Düse auf das Anti-Spuck-Ventil. Dabei darauf achten, dass die Dichtungen vorhanden sind und nicht herausfallen.

Anti-Spuck-Ventil an einer Spritzlanze
Welche Anti-Spuck-Ventile sind im Markt für Airless Düsenverlängerungen verfügbar?
Anti-Spuck-Ventil sind im Markt von zwei Herstellern verfügbar. Von Graco gibt es das Clean Shot Off Valve und Wagner der ClearSpray Ventil. Im Video haben wir beide Ventil ausprobiert, hier eine kurze Zusammenfassung des ersten Eindrucks zu den Ventilen.
Graco Clean Shot Off Valve – Anti-Spuck-Ventil
Das Graco Ventil bietet neben der Funktion des Anti-Spuck-Mechanismus zudem ein Gelenk. Dadurch hat man die Möglichkeit den optimalen Winkel zur Oberfläche einzustellen. Besonders beim Einsatz mit längeren Lanzen eine hilfreiche Funktion. Zudem lässt sich der Druckpunkt, ab dem das Ventil reagieren soll, über eine Stellschraube genau einstellen. Das Ventil stoppt den Farbfluss unterhalb einer bestimmten Druckeinstellung (zum Beispiel 80 bar), um die Spucker zu verhindern. Durch die Möglichkeit den Druckpunkt genau bestimmen und einstellen zu können, kann man auf die unterschiedlichen Eigenschaften von Materialien reagieren und das System optimal auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen.

Graco Clean Shut Off Valve
Im Test konnten mit dem Graco Clean Shot Off Valve Spritzer stark eingeschränkt und komplett vermieden werden. Zum Lieferumfang gehört ein Graco RAC X Düsenhalter und eine Graco RAC X Düse in 517.
Wagner ClearSpray Anti-Spuck-Ventil
Das Wagner Ventil wird ebenfalls vorn auf der Lanze zwischen Lanze und Düsenhalter positioniert. Der Druckbereich in dem das Ventil reagiert ist werksseitig vorab eingestellt und lässt sich vom Anwender nicht regulieren. Im Test haben wird Dispersionsfarbe mit 160 bar gespritzt. Im Bereich zwischen und 150 und 160 bar setzt das Ventil ein und blockiert den Farbfluss. Es muss also mit relativ viel Druck gespritzt werden. Mehr Druck bedeutet oft auch mehr Farbnebel und auch die Vorteile von nebelreduzierten Düsen (die mit geringerem Druck gespritzt werden können), können mit diesem Ventil nicht genutzt werden.

Wagner Anti-Spuck-Ventil im Test
Bei allen Fragen zum Einsatz von Spritzlanzen und zur Vermeidung von Spuckern und Spritzern stehen wir euch gern unter Tel. 030/22015436, per Mail über unser Kontaktformular oder direkt in unserem Service-Stützpunkt für alle Fragen zur Verfügung.
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